Employer Branding – Definition, Strategien, Ziele, Prozess

Inhalt

Deutschland hat einen Fachkräftemangel. Die Zahlen aus verschiedenen Studien sprechen dabei für sich: Circa 51 Prozent aller Unternehmen können ihre offenen Stellen langfristig nicht mehr besetzen.

Viele Arbeitgeber sind verzweifelt. Was kann man tun, wenn Active Sourcing, Stellenanzeigen und jegliche Jobportale nicht zum gewünschten Erfolg führen?

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen eine weitere wirkungsvolle Methode zur Mitarbeitergewinnung dar: Das Employer Branding.

Wir zeigen Ihnen auf, was unter dem Employer Branding zu verstehen ist und wie Sie damit Schritt für Schritt neue Mitarbeiter für sich gewinnen und derzeitige Mitarbeiter besser an sich binden zu können.

Was versteht man unter Employer Branding?

Im Allgemeinen stellt das Employer Branding eine Marketing-Strategie der Personalabteilung dar, um eine attraktive Arbeitgebermarke zu schaffen.

Ein positives Employer-Branding verhilft dem Unternehmen folglich, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen sowie langfristig zu binden.

Unterschied zwischen Employer Branding und Personalmarketing

Vielen Unternehmern fällt es schwer, einen Unterschied zwischen Employer Branding und Personalmarketing zu markieren.

Dabei gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Bereichen:
Während das Personalmarketing eher operativ ausgerichtet ist, ist das Vorgehen beim Employer Branding deutlich strategischer.

Beim Konzept des Employer Brandings will das Unternehmen die potenziellen Mitarbeiter nicht nur auf sich aufmerksam machen, sondern auch mit einer bestimmten Botschaft erreichen, welche die Kandidaten von dem Unternehmen überzeugt.

Was bedeutet dies für die Personaler?

Im konkreten Fall bedeutet dies: Bei dem Entwurf eines Employer-Branding-Konzepts steht vorrangig die Zielgruppenanalyse im Vordergrund.

Maßnahmen für ein attraktives Employer-Branding

Im Allgemeinen gilt: Zufriedene Mitarbeiter sind auch produktive Mitarbeiter.
Mit verschiedenen Maßnahmen können Sie Ihre Arbeitgebermarke nachhaltig stärken und somit für eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit sorgen.

  • Transparente Kommunikationsabläufe
  • Eigenverantwortung und Selbstkontrolle
  • offene und diverse Unternehmenskultur
  • Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Karrieremöglichkeiten
  • Mitarbeiterbenefits
  • Home-Office Möglichkeiten
  • Sportangebote
  • Teamevents
  • Kostenlose Speisen und Getränke

Sie als Unternehmen legen dabei selbstständig fest, auf welchen Benefits bei der Darstellung Ihrer Arbeitgebermarke ein besonderes Augenmerk gerichtet werden soll.

Seien Sie als Arbeitgeber präsent

Oben wurden bereits einige Maßnahmen aufgezählt, die zu einer attraktiven Arbeitgebermarke beitragen.
Viele Arbeitgeber fragen sich jedoch, wie sie Bewerber überhaupt auf ihr Unternehmen und ihre entsprechenden Benefits aufmerksam machen können.

Um geeignete Kandidaten anzusprechen, eignen sich generell viele verschiedene Vorgehensweisen. Hierbei ist vorrangig der Bereich des Personalmarketings gefragt, der geplante Employer Branding Maßnahmen zielgerecht umzusetzen hat.

Damit dies gelingt, müssen Sie als Arbeitgeber im Prinzip überall dort präsent sein, wo sich potentielle Bewerber aufhalten – sowohl virtuell als auch im echten Leben.

Eigene Karriere-Website

Sie als Arbeitgeber müssen sich bewusst sein, dass sich Interessenten und potentielle Bewerber Ihre Unternehmens-Webseite ganz genau anschauen werden.

Dementsprechend ist es von besonderer Bedeutung, die eigene Karriereseite gut zu pflegen und leicht auffindbar zu gestalten. Eine erfolgreich geführte Karriereseite bietet nicht nur Platz für Online-Bewerbungen- im Idealfall gibt sie Interessenten auch Einblicke in die Arbeitsstruktur des Unternehmens.

Hierbei können Sie unter anderem Videosequenzen oder Fotos von Ihren Mitarbeitern und Ihrem Office veröffentlichen und mit kleinen Geschichten aus dem Arbeitsalltag versehen.

Des Weiteren ist es denkbar, einen Newsletter oder einen Blog zu erstellen mit interessanten Themen aus Ihrem Unternehmen und Ihrer Branche- auf diese Weise bleiben potentielle Kandidaten stets Up-to-Date.

Social-Media Präsenz

Die sozialen Medien sind in unserer heutigen Zeit sowohl privat als auch beruflich nicht mehr wegzudenken. Umso wichtiger ist es für Sie als Arbeitgeber, die verschiedenen Plattformen effektiv zu nutzen, um Ihre Employer Brand nachhaltig zu stärken.

Auf Social Media lassen sich heutzutage ohne Weiteres Blogbeiträge, Stellenanzeigen oder gar kurze Recruiting-Videos veröffentlichen. Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt!

Werden Ihre Beiträge dabei zusätzlich von Usern und Mitarbeitern geteilt, kann sich Ihre Reichweite innerhalb kürzester Zeit enorm erhöhen.

Ihnen als Arbeitgeber stehen dabei ganz unterschiedliche Kanäle zur Verfügung. Über Nischenforen und Karrierenetzwerke, wie Xing und LinkedIn bis hin zu den neuesten App-Trends wie TikTok, Instagram und YouTube. Informieren Sie sich im Vorfeld darüber, auf welcher Plattform Sie am ehesten auf Ihre Zielgruppe treffen!

Nutzen Sie interne Markenbotschafter

Niemand kann besser für Ihr Unternehmen werben als Ihre eigenen Mitarbeiter. Nur sie sind in der Position, ein wirklich authentisches Bild Ihrer Employer Brand und Ihrer Arbeitskultur nach außen zu repräsentieren.

Dementsprechend ist es für Sie als Arbeitgeber umso wichtiger, den Blick stets nach innen zu richten. Sind Ihre Mitarbeiter zufrieden? Werden Sie entsprechend ihrer Fähigkeiten gefördert? Welche Benefits wünschen sie sich?

Zufriedene Mitarbeiter gelten als das Aushängeschild schlechthin. Sie sind in der Lage, Ihr Unternehmen als Markenbotschafter auf Events und Messen zu präsentieren oder auch als Corporate Influencer ein digitales Employer Branding zu betreiben.

Seien Sie auf Messen und Events präsent

Allgemein gilt: Durch Ihre Teilnahme an Job- und Karrieremessen schaffen Sie die Möglichkeit, in direkten Kontakt mit potentiellen Kandidaten zu kommen und diese auf Ihr Unternehmen aufmerksam zu machen.

Nicht nur auf Karrieremessen, auch auf verschiedenen Events, wie beispielsweise bestimmte Hochschulveranstaltungen, haben Sie die Möglichkeit, Ihrem Unternehmen Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Tipp: Bei kleinen Events und Messebesuchen empfiehlt es sich, kleine Wettbewerbe oder Gewinnspiele zu gestalten oder Give-Aways zu vergeben- auf diese Weise bleiben Sie den Besuchern langfristig im Gedächtnis!

Bedenken Sie auch, dass Sie mittels Sponsoring und eigenem sozialen Engagement aufzeigen können, welche Werte in Ihrer Unternehmenskultur eine Rolle spielen.

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Vorteile von Employer Branding

Viele Unternehmer stellen sich die Frage: 

Warum Employer Branding?

Die Antwort hierfür ist ganz simpel: Wenn Sie ein Employer Branding richtig anwenden, dann kann sich Ihr Unternehmen zu einem echten Bewerber-Magneten entwickeln.

Doch dies ist nicht der einzige Grund. Laut einer Studie des Gallup-Instituts können sich bis zu 85 Prozent aller Mitarbeiter nicht mit Ihrem Arbeitgeber identifizieren. Die Folge:  Mangelnde Motivation, hohe Fluktuation oder gar Kündigungswellen.

Sofern Sie jedoch eine attraktive Arbeitgebermarke repräsentieren, steigt die Chance, dass Ihre Mitarbeiter eine Verbindung zum Unternehmen aufbauen können & die Fluktuation gesenkt wird – und dies spiegelt sich auch in ihrer Arbeitsweise wieder.

Beachten Sie jedoch: Wenn Sie eine sympathische EmployerBrand mit Unternehmenswerten und Mitarbeiterbenefits nach außen darstellen, sollten Sie auch wirklich dahinterstehen. Andernfalls verliert Ihr Unternehmen an Authentizität, was auch zukünftige Bewerber zu spüren bekommen.

Es gibt auch weitere Vorteile, die mit einer attraktiven Arbeitgebermarke einhergehen:

Unter anderem bringt ein positives Image Ihren Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil und verhilft Ihnen, sich von Ihrer Konkurrenz abzugrenzen.

In der Regel gilt:

Je attraktiver Ihre Arbeitgebermarke, desto mehr Kandidaten bewerben sich für Ihre offenen Stellen im Unternehmen. 

Dies verkürzt die Rekrutierungszeit und führt langfristig auch zu einer Kostensenkung. Dabei steigt nicht nur die Quantität der Bewerbungen, sondern auch die Qualität.

Auch gilt, dass sich mit einer attraktiven Employer Brand auch die Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeiter erhöht. Durch Teamevents und Co. verbessern Sie zudem die internen Mitarbeiterbeziehungen, was sich förderlich auf die Unternehmenskultur auswirkt.

Durch positive und engagierte Mitarbeiter steigt wiederum die Produktivität und Rentabilität des Unternehmens, von dem letztendlich sowohl Ihre Kunden als auch Sie als Arbeitgeber profitieren.

Merken Sie sich also: Ein authentisches Unternehmen, welches seine Versprechen einhält, punktet gleich bei drei Zielgruppen:

  • Zukünftigen Bewerbern
  • Mitarbeitern
  • Kunden und Stakeholdern
Doch was macht einen guten Arbeitgeber aus? Im folgenden Abschnitt werden wir näher auf den Employer Branding Prozess eingehen. 

Der Employer Branding Prozess: Die fünf Phasen

Generell gilt, dass eine nachhaltige und aussagekräftige Arbeitgebermarke Hand in Hand mit einem fundierten Prozess einhergeht. Doch Vorsicht: Der Prozess der eigenen Employer Brand hat kein Ende – vielmehr durchlaufen Sie als Unternehmen diesen Prozess als eine Art Kreislauf.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Vor allem lässt sich dies darin begründen, dass sich sowohl innere als auch äußere Umstände ändern können, die einen enormen Einfluss auf das Unternehmen und die Mitarbeiter haben können.

Beispiel hierfür: Das Unternehmen richtet seine Brand verstärkt auf Digitalität aus und braucht dementsprechend kompetente Mitarbeiter im Team. Oder es entsteht ein neuer Zweig innerhalb Ihres Unternehmensbereichs, auf den Sie sich als Arbeitgeber zunächst einstellen müssen.

Die Herausforderungen und Veränderungen des Arbeitsalltags sollten sich entsprechend auch in Ihrem Employer Branding widerspiegeln.

Grundsätzlich lässt sich der Employer Branding Prozess dabei in fünf Phasen unterteilen:

Phase 1: Die Analyse

In der ersten Phase wird der Grundstein gelegt für eine einzigartige und starke Arbeitgebermarke gelegt. Hierfür werden im Vorfeld ausgerichtete Analysen durchgeführt, die sowohl das Unternehmen als auch den Wettbewerb und die entsprechende Zielgruppe berücksichtigen.
Die Analyse-Phase kann je nach Ist-Situation folgende Bausteine enthalten:

Interne Analysen
Innerhalb der internen Analyse wird das Unternehmen detailliert untersucht. Dabei werden mithilfe von quantitativen Mitarbeiterbefragungen, Interviews und Workshops folgende Aspekte genauer durchleuchtet:

  • strategische Ausrichtung des Unternehmens
  • Chancen und Risiken des Arbeitgebers
  • Stärken und Schwächen des Unternehmens
  • Unternehmenskultur; Unternehmenswerte
  • Führungskultur
  • Mitarbeiterbenefits
  • Kommunikationsabläufe (intern & extern)
  • Betriebsklima
  • Mitarbeiterzufriedenheit
  • Rekrutierungsprozesse und Kennzahlen
  • Sichtbarkeit des Unternehmens

Externe Analysen
Um einen vollständigen Einblick zu erhalten, werden die internen Analysen in der Regel um externe Analysen erweitert. Hierbei werden Aspekte, die sich außerhalb des Unternehmens befinden, genauer unter die Lupe genommen. Dazu zählen unter anderem:

  • Standort- und Marktanalyse
  • Zielgruppenanalyse
  • Wettbewerbsauftritt aus Sicht von Bewerbern und Interessenten

Employer Branding

Phase 2: Die Employer Brand

Die Ergebnisse aus der Analyse-Phase werden von Experten auf dem Gebiet ausgewertet und bilden im nächsten Schritt die individuelle Grundlage für die Entstehung der Arbeitgebermarke.

Mit dem Einsatz von verschiedenen Arbeitsmodellen wird im nächsten Schritt die Identität des Arbeitgebers, bestehend aus den Stärken, Schwächen und Eigenschaften des Unternehmens herausgebildet und in den Markenkern überführt.

Auf diese Weise wird die Arbeitgebermarke nun möglichst genau und individuell passend positioniert und enthält somit ein einzigartiges Profil.

Dieses Profil des Arbeitgebers wird im weiteren Verlauf im Bereich der Employer Value Proposition zugespitzt und bildet somit den Kern der Arbeitgebermarke.

Die Botschaft des Unternehmens wird daraufhin durch einen emotionalen Arbeitgeber-Claim zielgruppenspezifisch zum Ausdruck gebracht.

Es gilt: Diese Phase des Employer Branding Prozess ist von enormer Bedeutung. Die spezifisch entwickelte Positionierung des Arbeitgebers ist der grundlegende Marken- und Werte-Anker für Ihr Unternehmen, Ihren (zukünftigen) Mitarbeiter und Ihrer Kundschaft.

Ihre Employer Brand muss zum Einen die Gegenwart abbilden, als auch zugleich auf die Zukunft hinweisen und dabei allen Beteiligten Orientierung geben.

Phase 3: Employer Branding Strategie

In der dritten Phase wird ein fundamentales Strategiepapier für die zukünftige Positionierung des Arbeitgebers entworfen.

Die Employer Branding Strategie richtet sich an die Unternehmensstrategie und dient vor allem all jenen Personen als Leitfaden, die strategisch und operativ in den Prozess der Mitarbeiterfindung sowie Mitarbeiterbindung involviert sind.

Innerhalb des Strategiepapiers werden jegliche Aspekte definiert, die maßgeblich zur Arbeitgebermarke gehören und die Sichtbarmachung des Unternehmens mit beeinflussen. Hierzu gehören unter anderem:

Die Arbeitgebermarke
Die Employer Brand stellt ein Markenkonstrukt dar, welches sich aus den Unternehmenswerten, der Unternehmenskultur und den Mitarbeiterbenefits zusammensetzt.

Die Ziele
Sie als Arbeitgeber müssen sich im Vorfeld überlegen: Welche Ziele möchten Sie mithilfe von Employer Branding und den durchgeführten Maßnahmen erreichen? Wie können Sie sicherstellen, dass Sie diese Ziele auch erreichen?

Die Zielgruppe
Überlegen Sie sich im Vorfeld: Welche Zielgruppe wollen Sie mit dem Erstellen Ihrer Arbeitgebermarke auf sich aufmerksam machen? Weche Erwartungen haben Sie an Ihre Zielgruppe und mit welchen Medien kann man diese am besten erreichen?

Das Auftreten als Arbeitgeber
Wie tritt Ihr Unternehmen als Arbeitgeber auf? Wie werden Sie als Unternehmen von Ihrer Zielgruppe aufgenommen?

Strategische Veränderungen im Unternehmen
Machen Sie sich bewusst, wie Ihr Unternehmen durch interne und externe Veränderungen dem angestrebten Arbeitgeberimage gerecht werden kann. Als Beispiel fungieren hierbei Mitarbeiterbenefits, Veränderung von Ablaufprozessen oder mehr Transparenz innerhalb der Kommunikation.

Die Maßnahmen und Kontrollmechanismen
Überlegen Sie sich, mit welchen konkreten Maßnahmen Sie als Arbeitgeber die festgelegten Ziele erreichen und potenzielle Mitarbeiter überzeugen können. Was zeichnet Sie als Arbeitgeber aus? Stichwort Employer Value Proposition
Des Weiteren besteht die Frage, mit welchen Kontrollmechanismen der Erfolg der jeweiligen Maßnahmen überprüft beziehungsweise optimiert werden könnte.

Erstellen Sie sich einen Fahrplan
Zum Schluss der dritten Phase ist es entscheidend, einen ausgefeilten Fahrplan zu haben, in dem die Reihenfolge Ihres Vorgehens in zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang gebracht wird. Dieser grobe Fahrplan bildet die Grundlage für alle weiteren Feinplanungen in Phase 4 und 5.


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Phase 4: Die Umsetzung

In der Phase 4 lassen sich mithilfe der entwickelten Employer-Brand-Strategie nun die einzelnen Maßnahmen im Detail herausarbeiten und bereits Einfluss in die interne und externe Kommunikation bringen.

Hierbei ist vor allem ein Aspekt von großer Bedeutung: Die Kommunikation. Die Umsetzung einer erfolgreichen Arbeitgebermarke kann nur funktionieren, wenn das neue Auftreten Ihres Unternehmens zunächst diejenigen Menschen kommunikativ erreicht, die bereits täglich mit Ihnen konfrontiert werden.

Dementsprechend wird die Implementierung der Employer-Brand auch in eine interne und externe Phase unterteilt:

Intern

Zunächst einmal ist es entscheidend, dass Sie auf Ihre Mitarbeiter zugehen und diesen Ihr neues Arbeitgeberimage präsentieren. Im besten Fall hat Ihr Team bereits an der Entstehung der Marke mitgewirkt- andernfalls erhalten Ihre Mitarbeiter somit die Chance, sich mit der Marke zu identifizieren und eine Bindung dazu aufzubauen.

Allgemein lässt sich sagen, dass es von den Kommunikationsabläufen eines jeden Unternehmens abhängig ist, inwiefern interne Rollouts ablaufen. Nichtsdestotrotz ist grundsätzlich davon auszugehen, dass alle Maßnahmen, die extern stattfinden, wie beispielsweise der Relaunch einer neuen Website, Messeauftritte, neue Social-Media-Kanäle etc., bereits im Vorfeld im internen Kreis zunächst vorgestellt werden.

Auf diese Weise zeigen Sie als Arbeitgeber Ihre Wertschätzung gegenüber Ihren Mitarbeitern, was wiederum große Auswirkungen auf deren Zufriedenheit und Loyalität haben kann. 

Bedenken Sie: 

Zufriedene Mitarbeiter sind die wichtigste Voraussetzung für Mitarbeiterempfehlungen und Markenbotschafter!

In der internen Umsetzungsphase findet jedoch nicht nur ein kommunikativ-informierender Roll-Out Ihrer Arbeitgebermarke statt, sondern es werden des Weiteren auch Veränderungswünsche Ihrer Mitarbeiter analysiert und entsprechend vorangetrieben.

Wichtig ist dabei, dass eine stetige Kommunikation stattfindet. 

Die Kommunikation ist hat für Mitarbeiter in der Regel einen großen Stellenwert, da sie sich auf diese Weise wertgeschätzt fühlen können und erfahren, dass sich ihr Engagement positiv auf das Unternehmen auswirkt.

Extern

Wichtig: Bevor Sie den Fahrplan Ihrer Employer-Branding-Strategie in einen detaillierten Maßnahmenplan überführen, sollten Sie und Ihr Personalteam zunächst einmal jegliche Ziele mit entsprechenden Kennzahlen definieren, um auf deren Basis zu einem späteren Zeitpunkt die Erfolge kontrollieren zu können.

Mögliche Zieldefinition, die Ihr Unternehmen treffen könnte, könnten beispielsweise sein:

  • Steigerung der Attraktivität Ihres Unternehmens
  • Erhöhen der Initiativbewerbungen
  • Steigerung der Sichtbarkeit Ihres  Arbeitgeber
  • Verbessern der Bewerberqualität

und vieles mehr.

Eine der ersten externen Maßnahmen, die zur Umsetzung Ihrer neuen Arbeitgebermarke durchgeführt werden, ist oftmals die Entwicklung oder Optimierung einer Karriereseite Ihres Unternehmens. Auf einer entsprechenden Karriereseite  erhalten Sie als Arbeitgeber die Möglichkeit, die Werte und Botschaften Ihres Unternehmens widerzuspiegeln und aussagekräftig zu vermitteln.

Im weiteren Verlauf werden weitere Maßnahmen zur Stärkung Ihrer Employer Brand ausgeführt, sodass schlussendlich Ihre Arbeitgebermarke in allen relevanten zielgruppenspezifischen Kanälen sichtbar und deutlich zu erkennen ist.

Phase 5: Evaluierung der Employer-Branding-Strategie

Grundsätzlich lassen sich erste Erfolge und Erkenntnisse bei der Implementierung einer neuen Arbeitgebermarke recht schnell feststellen.
Vor allem im internen Bereich des Unternehmens erhält die Personalabteilung von Mitarbeitern recht zügig Feedback zu neu durchgeführten Maßnahmen.

Doch beachten Sie: 

Wirklich handfeste Erkenntnisse aus guter Datenbasis benötigen entsprechende Zeit!

Eine neue Employer-Brand aufzubauen und sowohl im Inneren als auch nach Außen hin zu verankern, gilt als umfangreiches Vorhaben, weshalb stets strategisch vorgegangen werden sollte. 

Haben Sie daher bei der Auswertung Ihrer Employer-Branding-Strategie ein wenig Geduld, bis die entsprechenden Erfolgszahlen konkret vorliegen.

Welche Kontrollpunkte könnten bei der Evaluierung hilfreich sein?

  • Mitarbeiterkennzahlen
  • Analytics digitaler Maßnahmen (intern und extern)
  • quantitative und qualitative Bewerber Kennzahlen (Recruiting KPIs)
  • Bewerbungsprozesskennzahlen
  • Social Media Kennzahlen
  • Arbeitgeberbekanntheit

Generell empfehlen wir, innerhalb des Personal Teams in regelmäßigen Abständen ein sogenanntes Employer-Branding Controlling durchzuführen.

Die entwickelte Employer-Branding Strategie dient dabei als Grundlage, mit deren Hilfe innerhalb des Controlling Teams Korrekturen und Optimierungen umgesetzt werden können. 

Die Optimierung kann dabei unterschiedliche Aspekte betreffen: 

Von der Auswahl der Kanäle, über die Mitarbeiterbenefits bis hin zur Verteilung des Budgets kann alles Auswirkungen auf Ihre Employer Brand haben.

Beispiele für eine erfolgreiche Employer Branding Strategie

Im Allgemeinen gilt, dass gutes Employer Branding vor allem hinsichtlich ihrer externen Maßnahmen zu beurteilen ist. Dies liegt vor allem daran, dass interne Maßnahmen- wie der Name auch schon verrät- in der Regel unternehmensintern erfolgen und dabei oftmals nur wenig nach außen hin kommuniziert wird.

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Employer Branding Beispiele dar, die für eine gelungene Umsetzung einer Employer-Branding-Strategie stehen. 

Beachten Sie jedoch: Die folgenden Employer Brands sollen Ihnen lediglich als Inspiration dienen und haben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit – schließlich lebt eine erfolgreiche Employer Brand von Einzigartigkeit.

Klinikum Dortmund

Das Klinikum Dortmund gilt seit langer Zeit als Vorreiter bei der Nutzung der Videoplattform TikTok und weist auf seinem Social Media Kanal inzwischen über 80.000 Follower auf (Stand Dezember 2022).

Neben den klassischen TikTok-Trends wie Tanzbewegungen und lustige Challenges werden dabei ebenso ernsthafte und berufsspezifische Themen aufgegriffen. Auf diese Weise erhalten die User einen authentischen Eindruck von den Mitarbeitern und dem Arbeitsalltag in der Klinik vor Ort.

Auch lassen sich eine Vielzahl von Videos finden, in denen eine hohe Wertschätzung gegenüber allen Mitarbeitern dargestellt wird. Das Klinikum Dortmund zeigt mit seiner Employer-Branding-Strategie erfolgreich auf, dass das kollegiale Teamgefühl an ihrem Arbeitsplatz eine große Rolle einnimmt.

Blinkist

Der Wissensdienst Blinkist hat seinen Sitz in der Hauptstadt Berlin und gilt mit seinem modernen Employer Branding als gutes Beispiel dafür, wie eine Arbeitgebermarke erfolgreich gestaltet werden kann.

Der Fokus bei Blinkist liegt allen voran auf Chancengleichheit, Inklusion und Diversität. Diese Werte und Grundsätze werden dabei sowohl unternehmensintern als auch öffentlichkeitswirksam nach außen hin vertreten.

Die Bemühungen in eine positive Employer Brand zahlen sich aus : Auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform “kununu” erhält Blinkist insgesamt 4,7 von 5 möglichen Sternen und hat zudem eine hundertprozentige Weiterempfehlungsrate.

Auf diversen Social-Media Plattformen erstellen Mitarbeitende selbstständig Content für das Unternehmen. In verschiedenen Formaten, wie beispielsweise “Life at Blinkist” kommen dabei verschiedene Menschen zu Wort, die Einblick hinter die Kulissen gewähren.

Allgemein gilt: Über Authentizität und Transparenz haben Unternehmen die Möglichkeit, Vertrauen von Bewerbern und Mitarbeitern aufzubauen. In der Regel werden sterile Fotos und falsche Versprechungen schnell entlarvt – was starke negative Folgen für Ihr Unternehmen haben kann!

Humorvolle und echte Eindrücke Ihres Unternehmens-Alltags hingegen bleiben den Nutzern langfristiger und positiver in Erinnerung.

Entwicklung einer Employer-Brand: Abschliessende Worte

Schlussendlich lässt sich sagen, dass die Entwicklung einer neuen und aussagekräftigen Arbeitgebermarke nicht ohne vorherige Planung und Strategie angestrebt werden sollte.

In der Regel ist erkennbar: Wenn dieser Prozess ohne konkrete Ideen und Maßnahmen angegangen wird, werden oftmals lediglich wertvolle Ressourcen verschwendet. 

Daher sollten Sie sich bereits zu Beginn Ihrer Strategie einige Fragen zu Ihren Zielen und Ihrer Zielgruppe stellen und darauf eine Strategie entwickeln.

Sobald Sie ausgefeilte Maßnahmen entwickelt und umgesetzt haben, überzeugen Sie mit Ihrer neuen Employer Brand nicht nur neue Bewerber von Ihrem Unternehmen, sondern es führt auch dazu, dass bereits bestehende Mitarbeiter zufriedener sind und Ihnen somit länger erhalten bleiben. 

Dementsprechend gilt: 

Eine authentische und starke Employer-Branding-Strategie lohnt sich nachhaltig für alle Bereiche Ihres Unternehmens!

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Torben Schacht

Torben Schacht

Torben Schacht ist Geschäftsführer der Stärkenkompass GmbH. Die Stärkenkompass GmbH entwickelt und vertreibt ein digitales Werkzeug zur Sammlung, Visualisierung und Entwicklung der Stärken von Menschen, Teams und Unternehmen.

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